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CIGDEM CELIK, Ass.
Mensch – Gesellschaft –
soziale Gerechtigkeit
BURKHARD KUNZE
Kassel, den 30. November 2004
„Ein
umfassendes Integrationskonzept gebe es nicht.
Das Kernproblem wird allerdings auch durch solche Angebote nicht
gelöst:
Eine verzahnte Integrationspolitik, die vom Kindergarten über die
Grundschule, den Ausbildungsbereich und die Sportvereine bis hin zu den
Senioren alle Sektoren umfasst, gibt es nicht. >>Es liegt nicht nur am
Geld<< sagt Wolfgang Barth vom Bundesverband der Arbeiterwohlfahrt,
>>Der entscheidende Mangel der deutschen Integrationspolitik ist das
Durcheinander der Angebote von Bund, Ländern und Gemeinden<<. “ (SPIEGEL
49 / 2004)
Da sind wir uns alle
einig, die Sprache ist die grundlegende Voraussetzung, in einem anderen Land
ein „neues Leben“ zu führen. Das „Vergessen“ dieser natürlichen Grundlage hat
zur „eigenen Weltenbildung“, in vielfältigen Formen mit eigener Infrastruktur
geführt. So konnten sich „kleine Welten“ in „großen Welten“ entwickeln und die
Herkunftssprache beibehalten werden. Nur, diese beiden Welten können sich weder
teilweise noch gänzlich voneinander isolieren. Wirtschaftliche,
arbeitsmarktpolitische, soziale, kulturelle Fragen und Ansprüche zur Klärung
bedürfen der Sprache zur Verständigung. Eine gemeinsame Sprache kann auf mehr
Verständnis bauen. Und Missverständnisse, Desinteresse, Konflikte, Vorurteile,
Fremdheit und viele weitere Komplikationen
können durch eine gemeinsame Sprache abgebaut werden. Für ein
friedfertiges Miteinander ist die gemeinsame Sprache das Bindeglied. Heute
müssen wir feststellen, die Entwicklung hat aus vielerlei Gründen zu
Parallelgesellschaften geführt. Das macht eine jetzt geforderte „verzahnte
Integrationspolitik“ zu einer gesamtgesellschaftlichen
Herausforderung.
Eine gemeinsame Sprache reicht für eine
akzeptable Integration jedoch nicht aus. Die verschiedensten bundesweiten
Projekte, die Integration weiter befördern wollen, sind begrüßenswerte
Aktivitäten, aber wohl kaum von einer allgemein sich durchsetzender Überzeugungskraft.
Eine zumindest länderweite Integrationspolitik ist die Steuerung des
gesellschaftlichen Willens, Integration in den Sektoren Kindergarten,
Grundschule, Elternschule (ggf. Männer und Frauen getrennt), weiterführende
Schulen, Ausbildungs- und Fortbildungsschulungen, Erwachsenenkulturarbeit und
Altenarbeit im regionalen Bereich.
Die
Region ist nicht nur Lebensort, sondern muss mit ihrem vielen Ressourcen auch als Lernort
begriffen werden. Die Region, als Lernort für
vernetztes Lernen, bietet die große Chance zu einer wirksamen Integration. Die
Region muss deshalb nicht gleich zur neuen Heimat werden, aber als das neue zu
Hause akzeptiert, anerkannt und bejaht, wird eine Integration möglich, mit der
wir alle leben könnten. Die Region mit allen ihren Ressourcen ist es, die alle
Integrationsbestrebungen auch
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umsetzen kann. Sie muss allerdings vom Bund, den
Ländern geleitet und gestützt werden. Die regionalen aber auch überregionalen politischen,
wirtschaftlichen Kräften, den Bildungs- und Ausbildungskapazitäten, dem
Engagement durch die Verbände und weiteren Förder- und Entscheidungsträgern
sind aufgefordert, aktiv mitzuwirken. Diese Institutionen schaffen die
Voraussetzungen zur Förderung der Integration in den Sektoren Schule,
Ausbildungs- und Fortbildungsschule, Vereine (Sport u. a.), damit die Integrationsprogramme umgesetzt
werden kann.
Zur
Umsetzung bieten wir unser Projektkonzept
„Regionale
Integrationsprogramme für Mädchen ausländischer Herkunft“ © 2004
an. Die Mädchen in den Sektoren Schule,
Ausbildung, auch arbeitslos zu Hause, lassen sich auf der Grundlage der
Schulpflicht fördernd in Integrationsprogramme
begleiten. Die Mädchen, vor allem aber die Familien und Sippen sind
hierdurch gefordert, diese Programme in der Region als Lernort
anzuerkennen. Die Mädchen sind heute und zukünftig die entscheidende
Zielgruppe. Indem sie in besonderer Weise gefördert werden, wird das
Nachwirkungen in ihrem gesamten Umfeld nach sich ziehen und das Bewusstsein für
ein neues zu Hause stabilisieren.
Wir
empfehlen 1. eine Grundsatzklärung auf Bundes- und Landesebene, auch zur
Klärung eines Leitungsgremiums. 2. eine
Klärung auf Landes- und Regionalebene zur Durchführung. Zunächst sollten sich
Regionen finden, Pilotprojekte zu installieren, damit Erfahrung und Wirksamkeit
des Projektkonzepts überprüft werden können. Weitere Organisationsprozesse
werden sich ergeben. Die Übernahme des Projekts durch einen Träger und
Ausrichter in der jeweiligen Region ist von besonderer Bedeutung.
Die
Kosten für die Durchführung des Konzepts zur Integration im Verhältnis und im
Vergleich zu anderen Großprojekten ist ausgesprochen „preiswert“. Die
Beteiligung und die Stützung durch den Bund, die Länder und die Regionen selbst
ist viel entscheidender.
Wie
unser Projekt funktioniert, wie Fördern und Fordern in Einklang zu bringen
sind, wie die Durchführung zu leisten ist, um doch noch eine erfolgreiche
Integration zu ermöglichen, können Sie erfahren, wenn Sie mit uns Kontakt
aufnehmen. Und warum bis „Mitte 2005“ warten, wenn die Zeit drängt. D. h. ,
dieses Projektkonzept muss nicht erst in einen „Schönheits-Wettbewerb“
eintreten, bis dann endlich eine Realisierung erfolgt. Weil Eile geboten ist,
stellen wir unser Projektkonzept schon jetzt gern zur Disputation.
Mit freundlichen Grüßen
BURKHARD
KUNZE
CIGDEM
CELIK, Ass.